Dienstag, 30. August 2016

Kilimani Secondary School - das Projekt nach zwei Wochen

Als unterstützende Lehrkraft, arbeite ich an der Kilimani Secondary School, welche auch in Kirua Vunjo ist (10min Fußweg vom Haus meiner Gastfamilie). Die Kilimani Schule hat 270 Schüler und zwölf Unterrichtsräume. Die am Hang gelegende Schule beschäftigt ca. 20 Lehrer, darunter auch eine Hand voll von jungen angehenden Lehrern,  die dort im Rahmen eines dreimonatigen Referendiats angestellt sind und noch in Dar es Salaam studieren. Seit dem 17.08.2016 unterrichte auch ich dort in den Fächern: Englisch und Sport. Auf Wunsch wurden mir diese zugeteilt. Außerdem habe ich die Aufgabe den Debatierkurs wieder aufleben zu lassen, auch wenn ich hier noch keine großen Informationen, oder Vorabeiten zu sehen bekommen habe. Alles in allem besteht das Kollegium der Kilimani Sec. School aus sehr sympathischen, hilfsbereiten Menschen. Bisher habe ich insgesamt noch wenig Stunden zu unterrichten (Zehn in der Woche), da die Kilimani, nicht wie es üblich für Schulen in Tansania ist, an Lehrermangel leidet, sondern moderat besetzt ist, benötigt sie nicht dringend weitere Unterstützung.
Somit besteht mein Alltag an der Schule noch viel aus Suaheli lernen, wobei mich die Lehrer unterstützten und stundenlangen, interessanten Gesprächen, über Politik, Geschichte oder Religion.
Kolonialismus ist auch ein sehr beliebtes Thema und wie man denn in Europa dazu stehen würde - wie es in den Schule vermittelt wird etc.
Und überhaupt, wo die Unterschiede in den Schulsystemen bestehen.
...es gibt sehr viele interessante  Themen, für beide Seiten.
Oft werden mir auch Fragen gestellt, wie: 'kennt ihr das auch Deutschland', 'wie ist das in Deutschland', oder ob in Deutschland überhaupt noch
NICHT-Smartphone Handys benutzt werden.

Ein weitere, für mich sehr befremdliche Erfahrung, war die Konfrontation mit den sehr gegensätzlichen Lehrmethoden, zu den mir bekannten.
So wird in der Regel, wie ich beobachte,  nur Frontalunterricht gemacht, bei dem die Schüler sich sehr devot gegenüber den Lehrkräften verhalten.
Des Weiteren werden Schüler, bei Fehlverhalten, Lösungsfehlern in Aufgaben,  zuspät kommen und anderen nicht angebrachtem Auffallen, mit dem Hieb, durch den Stock bestraft.
Ich war mir dessen vorher zwar bewusst, doch benötigt es für mich noch Zeit, den Umgang/Selbstverständlichkeit, mit dieser Art von Bestrafung zu
ertragen/verstehen und als Bestandteil, des Schulalltags hinzunehmen.

Die Schule macht ansonsten einen sehr organisierten und guten Eindruck auf mich. 

Auch das unterrichten meinerseits klappt besser als gedacht, auch wenn noch Kommunikationsprobleme während des Unterrichts auftreten, die oft durch meinen europäischen Akzent im Englisch bedingt sind, denn dieser ist für die Schüler noch sehr ungewohnt. Ab und zu werden dann von den Schülern andere Aufgaben, als ursprünglich besprochen bearbeitet.

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