Samstag, 22. Oktober 2016

Kulinarische Gewohnheiten

In meinem vorletzten Blogeintrag habe ich schon ein paar der ländertypischen Speisen Tansanias kurz angerissen und auch schon zwei Bilder zu diesem Thema angefügt.In diesem Beitrag möchte ich die verschiedenen Mahlzeiten, mit den  Herstellungsweisen und der Art und Weise, wie sie zu sich genommen werden ausführlicher beschreiben.

Schnell habe ich gemerkt, dass sich in der tansanischen Küche viel um das traditionelle Ugali dreht. Es wird in verschiedenen Varianten gekocht und ist überall bekannt. Ugali wird mit der Hand zu sich genommen.

Zur Grundausstattung, eines jeden ostafrikanischen Dorfes zählt in der Regel eine Hexelmaschine, für Maiskörner.
Ich selber habe meine Gastmutter auch schon bei der Zubereitung von Ugali geholfen, für 400 TZS kann man in Kirua einen Sack Maiskörner zu Pulver zerstoßen lassen.
Das Maispulver wird dann in Verbindung mit Wasser und der Zugabe von Salz und/oder ein wenig Knoblauch zu einem klebrigen Teig aufgekocht, dessen Konsistenz fester als Kartoffelpürre ist. In großen Mengen ist die Zubereitung von Ugali ein richtiger Kraftakt, da die Masse ständig gerührt werden muss.

An der Kilimani Sec. School gibt es jeden Tag zum Mittagessen,  entweder Ugali und Bohnen (Ugali na maragwe), oder Reis anstelle von Ugali. Ersteres überwiegt aber.
Nach fast drei Monaten in Kirua Vunjo, denke ich, dass man als Freiwilligendienstleistender in Tansania besser unanspruchsvoller aufgestellt sein sollte, was die Ernährung betrifft und nicht gerade eine Vielfalt von Gerichten erwarten sollte.
Des Weiteren kocht meine Gastmutter Christina auch oft einen Eintopf, bestehend aus Kochbananen und Rindfleisch. Die Bananenstauden werden dafür, noch wenn sie klein und grün sind geschält und im Topf aufgekocht.
Die Bananen bekommen so eine sehr feste und mehlige Konsistenz und erinnern mich an Kartoffeln.

Zu den typischen tansanischen Gebäcken zählt der Mandazikuchen, welcher an den Schulshops als Pausenmahlzeit verkauft wird. Die Teigbällchen sind vergleichbar mit einem Donut und werden zusammen mit einer scharfen Sauce, "Pilli-Pilli",  gegessen.

Weitere "kleine Snacks" sind außerdem, Maiskolben, die geröstet sind und auch mit Pilli gewürzt werden und in den Shops, im Dorf, oder in der Stadt verkauft werden.
Dann gibt es an den Straßenständen auch noch das "Chipsi-Mayai" - ein Omelette aus Kartoffeln - und "Chapati", ein Fladenbrot, welches ebenfalls im Straßenverkauf erhältlich ist.

Meiner Gastmutter liegt Viel daran, mich mit ihren Mahlzeiten zufrieden zustellen und so werde ich oft gefragt, ob ich einverstanden bin, mit dem was sie zu kochen vorhat, oder ob sie lieber umdisponieren solle.
Für Gewöhnlich habe ich natürlich keine Anmerkungen und begrüße ihr Essen,  jedoch wird mir nun auch klar, welchen Luxus ich doch daheim genieße, zwischen den verschiedensten Mahlzeiten wählen zu können, so wie es mir gerade am liebsten ist.
Denn die private Haushaltsspeisekarte, eines normalen tansanischen Haushalts umfasst nur eine Handvoll von verschiedenen Gerichten.

Menschen, die monitär sogar noch unterpriviligierter sind, halten sich teilweise 1-2 Monate nur mit Ugali über Wasser.

Natürlich wusste ich im Vorfeld von Vorfreiwilligen und aus eigener Recherche, dass mich mit der tansanischen Küche kein kulinarischer Gaumenschmaus erwartet, doch muss ich ehrlicher Wiese zugeben, dass ich zur Zeit schonmal Gelüste nach heimischen Essen bekomme - was zu erwarten war.
Allerdings wird dieses Manko dann aber wieder durch die Vielfalt von Obst und Gemüse positiv aufgewertet, die gerade in der Kilimanjaro Region, aufgrund des nährstoffreichen Bodens im Überangebot erhältlich sind.
Saftige Orangen, frisch gepflückte Avocado, prächtige Papaya, oder Zuckerrohr sind zur täglichen Beilage geworden. Sogar Kaffee wächst hier.

Das zum tansanischen Essen.

Beste Grüße aus Tansania

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